Migräne ist eine weit verbreitete neurologische Erkrankung, die durch intensive, pulsierende Kopfschmerzen gekennzeichnet ist. Diese Kopfschmerzen treten typischerweise einseitig auf und können zwischen vier Stunden und drei Tagen anhalten. Migräne betrifft weltweit etwa eine Milliarde Menschen und tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern.

Die Ursachen von Migräne sind vielfältig und nicht vollständig verstanden. Es wird angenommen, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen, da Migräne in Familien gehäuft auftritt. Auch Umweltfaktoren und Lebensstil können Migräneanfälle auslösen. Bekannte Auslöser sind Stress, hormonelle Schwankungen, bestimmte Nahrungsmittel, Wetterveränderungen und Schlafmangel.

Migräne wird in verschiedene Phasen unterteilt: die Prodromalphase, die Aura, die Kopfschmerzphase und die Postdromalphase. In der Prodromalphase, die Stunden oder Tage vor dem eigentlichen Anfall auftreten kann, erleben Betroffene Symptome wie Stimmungsschwankungen, Heißhunger oder Müdigkeit. Bei etwa 25% der Migränepatienten folgt die Aura, die visuelle Störungen wie Lichtblitze oder blinde Flecken sowie sensorische und sprachliche Beeinträchtigungen umfassen kann.

Die Kopfschmerzphase ist die intensivste Phase, in der die typischen, einseitigen Kopfschmerzen auftreten. Diese können von Übelkeit, Erbrechen sowie Licht- und Geräuschempfindlichkeit begleitet werden. Die Postdromalphase, auch als „Migränekater“ bekannt, kann weitere Stunden bis Tage dauern, in denen Betroffene sich erschöpft und müde fühlen.

Die Behandlung von Migräne umfasst sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Ansätze. Akutmedikamente wie Triptane und Schmerzmittel können die Intensität eines Anfalls reduzieren. Zur Prophylaxe werden Betablocker, Antidepressiva und Antiepileptika eingesetzt. Nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Stressbewältigung, regelmäßige körperliche Aktivität, eine gesunde Ernährung und ausreichender Schlaf sind ebenfalls wichtig.

Migräne ist eine chronische Erkrankung, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Durch eine individuelle, ganzheitliche Therapie können Betroffene jedoch lernen, ihre Migräneanfälle besser zu kontrollieren und ihre Lebensqualität zu verbessern. Ein Verständnis der Auslöser und eine enge Zusammenarbeit mit dem Arzt sind entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.