KIP

Entwickelt in den 60er Jahren vom Arzt und Psychoanalytiker Dr. Hanscarl Leuner.

KIP
Katathym Imaginative Psychotherapie

Bei KIP handelt sich um eine Therapieform, bei der mit inneren Bildern, die man sich ein bisschen wie Tagträume oder das eigene, „innere Kino“ vorstellen kann, gearbeitet wird. Die unterschiedlichen Motive der KIP helfen dabei, unbewusste Ängste, Blockaden oder Verhaltensmuster auf einer symbolischen Ebene zu betrachten, sie dadurch ins Bewusstsein zu holen und zu bearbeiten. Darüber hinaus lassen sich Ressourcen entdecken, die bisher nicht oder nur unzureichend wahrgenommen wurden. Die KIP ist keine Hypnose, sondern die Sitzung erfolgt in einem abgesenkten, beruhigten Bewusstseinszustand. 

KIP

Die Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) wurde in den 1950er Jahren von dem deutschen Psychoanalytiker Hanscarl Leuner entwickelt.

Leuner war besonders daran interessiert, wie Vorstellungen, Fantasien und Bilder aus dem Unbewussten als Ausdruck von emotionalen Konflikten genutzt werden können. Die KIP nutzt dabei die katathyme (= auf das Gefühlsleben bezogene) Vorstellung, um den Zugang zu emotionalen und unbewussten Prozessen zu erleichtern. Während der Therapiesitzungen werden Patienten angeregt, sich auf ihre inneren Bilder zu konzentrieren und dabei auftretende Gefühle zu erkunden.

Die KIP entwickelte sich im Laufe der Jahre weiter und wurde von verschiedenen Therapeuten weiterentwickelt und modifiziert. Sie hat ihren Platz im Spektrum der tiefenpsychologisch orientierten Psychotherapieverfahren gefunden und wird heute von Therapeuten weltweit angewendet.

Diese Therapieform kann bei den unterschiedlichsten Beschwerdebildern eingesetzt werden:

  • Bei aktuellen Ängsten und Krisen
  • Bei aktuellen oder permanenten emotionalen Herausforderungen und inneren Konflikten
  • Zum Abbau von Blockaden
  • Zur Prävention bei Stress
  • Zur Erhöhung der eigenen Kreativität
  • Zur Aufarbeitung von „alten“, wiederkehrenden Themen, Ängsten oder Traumata
  • Zum Auflösen von negativen Verhaltensmustern
  • Begleitend bei körperlichen Erkrankungen und chronischen Schmerzen
  • Bei sog. therapieresistenten Problemen

Folgende Vorteile werden der KIP zugeschrieben:

Wie bei der Craniosacral-Therapie oder in der Kinesiologie darf auch bei dieser Methode der Klient selbstständig die Lösung finden bzw. der inneren Weisheit seiner Geist-Körper-Seele-Einheit vertrauen und folgen. Auch bei dieser Arbeit übernimmt der Therapeut lediglich die Rolle des Begleiters natürlicher Prozesse und hält sich mit jeglicher Beeinflussung oder Steuerung maximal zurück. Der Klient ist der Experte für sein Erleben und Fühlen, der Therapeut unterstützt und ermutigt ihn dabei. 

Die Wirkung der KIP kann auf folgenden Ebenen beschrieben werden: 

Ich-Stärkung: Die Bilder haben eine entspannende und psychisch entlastende Wirkung. Der Körper entspannt sich, Stresshormone werden abgebaut, Puls und Blutdruck pendeln sich ein. Der Klient fühlt die Verbindung zur eigenen, inneren Kraft und seinen Ressourcen.

Regression: Der Klient taucht in frühere Erfahrungen ein und hat durch eine Neubewertung bzw. ein neues Einordnen der belastenden Situation die Möglichkeit, die durch alte Themen entstandenen Gefühls- und/oder Verhaltensmuster zu verändern. Die Regression kann auch der o.g. Ich-Stärkung dienen, indem er sich in die unbelastete Welt der Kindheit begibt und die Ressourcen von damals in den jetzigen Alltag überträgt.

Konfrontation: In den Bildern können ungelöste Lebensthemen deutlich werden. Der Klient wird dann angeleitet, sich diese Themen auf der symbolischen Ebene genau anzusehen und sich mit den damit verbundenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Das Erkennen und die Akzeptanz dieser Gefühle bringt oft schon die (Er-)Lösung der entsprechenden Themen mit sich oder liefert entsprechende Ansätze, die Lösung dafür zu finden. 

Distanzierung: Die unbegrenzten Möglichkeiten der Bilderebene ermöglichen dem Klienten, bestimmte Probleme aus einer anderen, bisher unbekannten Perspektive zu betrachten und damit u.a. den nötigen „Abstand“ zum Problem selbst zu definieren. So können unnötige Verstrickungen erkannt und entsprechend gelöst werden.